Kontaktlinsen sind praktische Sehhilfen: Sie bewegen sich mit dem Auge mit, wodurch sie dem Träger ein uneingeschränktes, scharfes Sichtfeld bieten. Weiche Linsen stören darüber hinaus weder beim Sport noch beim Schwimmen, man kann ohne Probleme auch Sonnenbrillen ohne Sehstärke tragen. Ganz besonders praktisch sind sie im Winter, da sie nicht wie eine Brille beschlagen, wenn man aus der Kälte in einen beheizten Raum tritt. Allerdings kann die trockene Heizungsluft zu Problemen führen: Fremdkörpergefühl und trockene Augen sind dann oft die Folge.
Wichtig ist also, dass die Kontaktlinsen dem Auge so wenig Flüssigkeit wie möglich entzieht. Daher sollte der Wasseranteil der Linsen so niedrig wie möglich sein. Denn je mehr Wasser das Material enthält, desto mehr Wasser gibt die Kontaktlinse an die Umgebung ab und entzieht dann dem Auge die fehlende Flüssigkeit. Das führt dazu, dass sich die Augen unangenehm trocken anfühlen. Im Winter sollte man daher auf Hydrogel-Kontaktlinsen mit niedriger Sauerstoffdurchlässigkeit und hohem Wassergehalt verzichten. Gut geeignet sind hingegen Kontaktlinsen, die das Auge den ganzen Tag über befeuchten. Kontaktlinsen der Marke Proclear, wie sie hier erhältlich sind, verfügen über die sogenannte PC Technology, aufgrund der die Wassermoleküle länger haften. Außerdem zieht sie Feuchtigkeit an und bindet diese an die Linsenoberfläche. Eine Alternative sind harte statt weiche Linsen – diese kommen ohne integrierte Flüssigkeit aus und weisen eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit auf.
Laut einer Statistik des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. tragen 3,4 Millionen Deutsche ab 16 Jahren Kontaktlinsen. Doch manchmal ist die Brille die bessere Alternative. So sollte man bei einer Erkältung dringend auf die Linsen verzichten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Augen mit Keimen infiziert werden, da sich Bakterien an den Linsen einlagern können. Das wiederum führt zu unangenehmen, schmerzhaften Reizungen. Kommt dann noch Fieber hinzu, vermehren sich Bakterien und Pilzen aufgrund der hohen Temperaturen rasch.
Wer sich im Winter auf die Piste begibt, ist mit Kontaktlinsen grundsätzlich besser beraten als mit einer Brille. Der Vorteil besteht nicht nur in der uneingeschränkten Bewegungsfreiheit und einer optimalen Sicht, sondern auch in der Möglichkeit, problemlos eine Skibrille zu tragen. Da die UV-Strahlung in den Bergen und bei Schnee sehr hoch ist, sollte jeder eine schützende Skibrille beim Wintersport tragen. Zwar gibt es Kontaktlinsen mit UV-Schutz, doch diese schützen nur die Horn- und Netzhaut, nicht aber den Rest des Auges, wie zum Beispiel die Bindehaut. Dementsprechend bietet nur eine Skibrille, die über das gesamte Auge reicht, ausreichend Schutz. (anli 12/17)
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