Von dem ersten Interview im Wunschunternehmen hängt die berufliche Zukunft ab, denn auch im Arbeitsleben gilt: Der erste Eindruck ist alles entscheidend und führt zunächst dazu, dass der Bewerber eingestellt wird oder eben nicht. Ob der neue Mitarbeiter dann tatsächlich auch langfristig in der Firma verweilen kann, weil er durch seine Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen überzeugt, zeigt sich erst im Laufe der Einarbeitungsphase. Um ein anstehendes Bewerbungsgespräch erfolgreich zu meistern, bedarf es einer Vielzahl an „Regeln“, die zu beachten sind.
5 Goldenen Regeln für das Bewerbungsgespräch
Tipp 1: Sorgfältige Vorbereitungen
Nicht nur die Zeit während des Vorstellungsgespräches ist von enormer Bedeutung, sondern insbesondere auch die Phase kurz davor. Ein Bewerber, der begeistern möchte, sollte über gewisse Grundkenntnisse im Hinblick auf seine Wunschfirma und die jeweilige Unternehmenskultur (Werte, Normen, Vorstellungen) verfügen. Zudem muss dem Bewerber bewusst sein, welche Ziele die Firma verfolgt. An dieser Stelle bietet sich die ideale Gelegenheit, sich schon im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, inwiefern man selbst zur Erfüllung der Ziele beitragen kann, um dies auch während es Interviews zu thematisieren. Neben der Recherchearbeit zählt zu den Vorbereitungen aber auch die Zusammenstellung eines geeigneten Looks – dieses sollte insbesondere von der Branche abhängig gemacht werden.
Während etwa in etablierten Unternehmen der Finanzbranche häufig ein Anzug mit Hemd bei Herren und Hosenanzug mit Bluse bei Damen als selbstverständlich gilt, wird in IT- und eCommerce-Startups oft ein lockerer Stil gewählt – wie etwa ein bequemer Strick-Pullover und eine klassische MAC Jeans. In der Gastronomie ist ebenfalls an adäquates Outfit zu wählen. Wichtig ist jedoch immer, dass sich der Bewerber bzw. die Bewerberin sich in ihrer Kleidung wohlfühlt.
Tipp 2: Das erste Zusammentreffen professionell managen
Der Termin für das anstehende Vorstellungsgespräch steht meist relativ früh fest. Demnach bleibt genügend Zeit, den Ort zuvor einmal aufzusuchen und sich darüber zu informieren, wie die Anreise problemlos von Statten gehen kann. Pünktlichkeit ist das A. und O., denn wird der potenzielle Vorgesetzte warten gelassen, sind die ersten Minuspunkte schnell gesammelt – im schlimmsten Fall lehnt er den Bewerber bei Zuspätkommen sogar ab.
Neben dem Timing ist es entscheidend, bei der Begrüßung möglichst ruhig zu bleiben. Aufregung in dieser Ausnahmesituation lässt sich nicht vermeiden, allerdings gibt es zahlreiche Methoden (z.B. durch Atemtechniken) die Stress-Situation erfolgreich meistern zu können, um schließlich auch ein strukturiertes Gespräch führen zu können.
Tipp 3: Sinnvolle Gesprächsthemen auswählen
Ein klassisches Interview ist meist so aufgebaut, dass der Vorgesetzte zunächst Fragen an den Bewerber stellt, die sich auf die Qualifizierung und die Kenntnisse des potenziellen neuen Mitarbeiters beziehen. Dann wird der Spieß umgedreht und der Bewerber bekommt die Möglichkeit, Fragen an den Interviewer zu richten. Hierbei ist es nicht falsch, sondern absolut legitim, Dinge zu erfragen, die einen auch tatsächlich interessieren – dies sind meist Gehalts- oder Karrierefragen. Selbstverständlich wäre die ein oder andere Frage in Bezug auf die Unternehmenskultur ebenfalls angebracht. Es sollte stets bedacht werden: Nicht nur der Interviewer wählt Bewerber aus, sondern der Bewerber wählt auch das Unternehmen – gelingt es ihm nicht, sich mit der Identität der Organisation zu identifizieren, kann er den Eintritt in die Firma auch verneinen.
Tipp 4: Sympathie durch Smalltalk
Häufig ergibt sich während oder auch nach dem Vorstellungsgespräch die Gelegenheit, sich über private Angelegenheiten wie Hobbies und Leidenschaften auszutauschen. Möglicherweise wird dann schnell bemerkt, ob Interviewer und Bewerber auf einer Wellenlänge sind, weil sie zum Beispiel beide gerne Tennis spielen oder auch beide zwei Kinder haben. Durch das spontane Plaudern kann eine Grund-Sympathie schnell aufgebaut werden – dies wirkt sich wiederum positiv auf das zukünftige Arbeitsklima aus.
Tipp 5: Das Ende des Gespräches bestimmt der Interviewer
Steht ein Vorstellungsgespräch an, sollte sich der Bewerber reichlich Zeit einplanen und keinen Termin bereits eine Stunde nach Beginn es Interviews festlegen. Auch wenn das Ende in Sicht ist und das mit Erleichterung einhergeht, gilt es, Ruhe zu bewahren und den Vorgesetzten aussprechen zu lassen.
Das Fazit
Ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch muss von beiden Parteien geplant und durchdacht werden – schließlich hängt viel von dem ersten Zusammentreffen ab. Neben den genannten 5 Tipps, ist ein authentisches Auftreten von großer Bedeutung. Sich zu verstellen oder auch zu verkleiden führt in die falsche Richtung, denn spätestens nach der Einarbeitungsphase fällt die Fassade. Vielmehr sollte der Bewerber ein gesundes Interesse an der Wunschfirma zeigen und gleichzeitig deutlich machen, dass auch er Anforderungen und Wünsche hat. (issc 01/17)