Die deutsche Wirtschaft boomt: Unternehmen machen Milliardengeschäfte durch ihre Exportverkäufe, die Inlandsnachfrage steigt ebenfalls konstant an und die Produktionen werden erhöht. Obwohl die Wirtschaftsdynamik in den vergangenen Monaten etwas nachgelassen hat, konnte Ende 2017 dennoch beim Bruttoinlandsprodukt ein Anstieg von 0,3 Prozent verzeichnet werden. Von diesem Aufschwung profitieren in Rheinland-Pfalz besonders die exportierenden Branchen.
Umsatzsteigerungen in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft
Laut des Konjunkturberichts „Konjunktur aktuell“ des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz‘ befindet sich die Industrie im Aufschwung: Das Bundesland konnte in diesem Jahr einen deutlich höheren Umsatz verzeichnen, als Deutschland im bundesweiten Gesamtdurschnitt gemacht hat.
Das liegt unter anderem daran, dass sich die Weltwirtschaft ebenfalls sehr gut entwickelt. Die Vereinigten Staaten, Japan und der gesamte Euroraum expandieren kräftig, wovon nicht nur Deutschland als Gesamtes, sondern auch Rheinland-Pfalz enorm profitiert. Die erhöhte Nachfrage produzierter Waren lies nicht nur die Umsätze, sondern ebenfalls die Produktionen steigen. Nur so konnten die Unternehmen der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Den größten Zuwachs in Rheinland-Pfalz können folgende Bereiche verzeichnen:
- Konsumgüter: Dieser Wirtschaftszweig erwirtschaftet rund 18 Prozent der gesamten Industrieumsätze und konnte sich im November 2017 außerdem eines Produktionswachstums von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat rühmen.
- Investitionsgüterindustrie: Dieser Bereich kommt auf einen Anstieg von weiteren 1,9 Prozent.
- Vorleistungsgüterindustrie: Diese macht ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Vorleistungsindustrie sorgt jedes Jahr für mehr als die Hälfte aller Industrieumsätze in Rheinland-Pfalz.
Generell konnte im Zeitraum von Januar bis November 2017 ein Umsatzplus von 86,6 Milliarden Euro verzeichnet werden. Dabei handelt es sich um einen Anstieg von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Rheinland-Pfalz über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 5,8 Prozent.
Sinkende Arbeitslosenzahlen
Rheinland-Pfalz kann sich über sinkende Arbeitslosenzahlen freuen. Durch das steigende Wirtschaftswachstum und die daraus erfolgte Produktions-Erhöhung haben Unternehmen rund 40.500 neue Stellen geschaffen und ihre Arbeitsnehmer-Zahl deutlich erhöht. So kommt es, dass es im September 2017 nur 100.820 registrierte Arbeitssuchende gegeben hat.
Nichtsdestotrotz täuscht dieser Umstand nicht über die Tatsache hinweg, dass Unternehmen weiterhin vergeblich nach qualifizierten Fachkräften suchen, um ihren Produktions-Standard langfristig halten zu können. Es gilt daher, mit neuen Ideen mehr fachkundige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nach Rheinland-Pfalz zu locken. Die Attraktivität eines Jobangebots erhöhen beispielsweise sogenannte Zusatzleistungen wie ein Firmenwagen, eine betriebliche Altersvorsorge oder ein betriebsinterner Kindergarten. bzw. ein Finanzierungs-Zuschuss für externe Betreuungsangebote. Damit würde eine deutliche Win-Win-Situation für beide Parteien geschaffen, denn die Sonderleistungen können von Unternehmen steuerlich abgesetzt werden. Ein Gespräch mit dem eigenen Steuerberater zu diesem Thema kann sich lohnen. Dieser kann gegebenenfalls verschiedene Möglichkeiten aufzeigen und gemeinsam mit der Firma die besten Optionen auswählen. Gleichzeitig können Betriebe so sicher sein, dass sie die Ausgaben für ihre Mitarbeiter in deren Lohnabrechnung durch eine Unternehmenssoftware richtig abrechnen.
Unternehmen: Zufrieden mit der bisherigen Entwicklung, unsicher wegen der Zukunft
In regelmäßigen Abständen führt die Industrie- und Handelskammer (IHK) eine Umfrage bei den ansässigen Unternehmen durch und veröffentlicht die Ergebnisse im IHK-Konjunkturbericht. Dieser besagt, dass die rheinland-pfälzischen Unternehmen sehr zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung sind. Sie rechnen fest damit, dass sich diese in den kommenden 12 Monaten auch weiterhin stabilisieren wird.
Der letzte Konjunkturbericht erschien vor der Bundestagswahl, dementsprechend herrschte auf Firmenseite erhöhte Unsicherheit bezüglich des Ergebnisses. Schließlich legen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen den Grundstein für die geschäftliche Entwicklung Deutschlands. Befürchtungen gab und gibt es im Bereich Fachkräftemangel, weil viele Unternehmen einen Engpass erahnen, welcher sich negativ auf die Produktion und die damit entstehenden Umsätze auswirken kann. Als weiteres Risiko stufen sie die steigenden Arbeitskosten ein. Bevorstehende Tarifverhandlungen oder die Erhöhung der Sozialabgaben kosten viel Zeit, Nerven und selbstverständlich Geld. Hinzu kommen langwierige Genehmigungsverfahren oder die Erhöhung von Kassenkontrollen seitens der Bundesregierung. Zwar stellt es kein Problem dar, sich mit dem Steuerberater digital zu vernetzen und zumindest die buchhalterischen Aufgaben in Expertenhände zu geben, nichtsdestotrotz erhöhen alle zusätzlichen Hindernisse den Aufwand für die Unternehmen.
Trotz aller Bedenken sind sich die meisten Firmen sicher, dass sie am aktuellen Beschäftigungsstand festhalten wollen. Rund 20 Prozent gehen sogar davon aus, dass sie noch mehr Personal einstellen wollen – trotz des bestehenden Fachkräftemangels. Im Großen und Ganzen kann die Wirtschaft Rheinland-Pfalz‘ positiv in die Zukunft blicken – sowohl die Inlands- als auch die Auslandsaufträge steigen permanent an und versprechen für 2018 ebenfalls Umsätze in Milliardenhöhe. (paun 01/18)