Beim IT-Gipfel 2014 wurde vom Bundesinnenministerium die Einführung der sogenannten De-Mail angekündigt. Dies geschieht im Zuge der Digitalen Agenda. Für 2015 sollen mehr als 200 Behörden und Einrichtungen des Bundes über De-Mail kommunizieren. Im privaten E-Mail Verkehr oder auch bei Firmen ist die De-Mail schon länger verbreitet, unter anderem durch Anbieter wie 1&1. Nur von staatlicher Seite fehlten bislang Impulse. Daher fordert Bundesinnenminister Thomas de Maiziére der Staat müsse sich als „Großversender zu seinem eigenen System bekennen und es konsequent einführen“.
Aber was ist eigentlich eine De-Mail? Die De-Mail ist eine neue Kommunikationstechnologie nach dem neuen E-Government-Gesetz des Bundes. Mit dieser Technologie lassen sich Mails verschlüsselt und authentifiziert an Behörden schicken. Auch die Dateianhänge sind dabei rechtssicher. Auf lange Sicht soll die De-Mail den formalen Briefverkehr adäquat ablösen. Eine Maßnahme, die laut Kritikern in unserer digitalen Welt längst überfällig ist. Denn in der Theorie ist die De-Mail kostengünstiger als der Versandt eines Briefes, dessen Porto ohnehin jedes Jahr weiter steigt. Zudem ist das Versenden einer De-Mail zuverlässig, nachweisbar und im Gegensatz zu einer einfachen E-Mail sind die Inhalte, Informationen und Dokumente einer De-Mail vertraulich geschützt und damit sicher.
Beispielsweise können Eltern so die notwendigen personenbezogenen Informationen über ihr Kind an die Familienkasse schicken. Unterm Strich geht diese Kommunikation wesentlich schneller und ist kostengünstiger. In der Praxis wird die De-Mail allerdings kaum genutzt. Die Kreisverwaltungen, die sie mittlerweile nutzen, reagieren auf De-Mails in den meisten Fällen noch per Post. Das wird sich erst ändern, wenn dieser neue Kommunikationsweg den angestrebten Umfang erreicht hat. Vorher rechtfertigt sich für die Verwaltungen noch nicht die komplette Umstellung der Verfahrensabläufe.
Im Kreis Borken etwa wurde jetzt auch die De-Mail für die Kreisverwaltung eingeführt, das geht aus einer offiziellen Pressemitteilung, herausgegeben vom Landrat Dr. Kai Zwicker, hervor. Für Worms ist eine Umstellung der E-Mail-Adressen noch nicht angekündigt. Da die Maßnahmen des Bundesinnenministeriums zunächst auf 200 Behörden und Einrichtungen für das Jahr 2015 abzielen, kann es noch eine Zeit dauern, bis auch die Stadt Worms den De-Mail Service anbietet. Aber kommen wird er, so viel ist sicher. (Lucas Frenzel, 02/2015)