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Heylshof

Das Museum Kunsthaus Heylshof erstreckt sich mit seinem kleinen Park an jener Stätte, an der sich einst mit dem Bischofshof die Wormser Kaiserherberge des Mittelalters erhob. Hier hielten die deutschen Kaiser Hof, wenn sie zu den Reichstagen in Worms weilten.

 

Hier war Luther vor dem Reichstag

Auch Kaiser Karl V. zitierte 1521 Martin Luther nach Worms. Leider wurde die bedeutende Anlage des Bischofshofes 1689 völlig niedergebrannt. Aufgrund von Mauerresten im Erdreich des heutigen Parks wurde die Stelle des weltgeschichtlichen Lutherverhörs rekonstruiert. So markiert heute eine Tafel den denkwürdigen Ort, wo Martin Luther 1521 vor Kaiser und Reich den Widerruf verweigerte.

 

Exquisite Sammlungen

Das Palais Heylshof mit parkartigem Garten wurde im Bereich der ehemaligen Kaiser- und Bischofspfalz 1884 von Bluntschli für Freiherr Cornelius W. von Heyl zu Herrnsheim und seine Frau Sophie, geb. Stein, erbaut. Es war von Anfang an als „Kunsthaus“ konzipiert, um die bedeutenden Kunstsammlungen des Paares aufzunehmen. Freiherr von Heyl verfügte nach dem Tode seiner Frau testamentarisch, dass das Haus mit Park und Kunstschätzen auf Dauer der Öffentlichkeit zugänglich sein solle. 1923 wurde eine entsprechende Stiftung errichtet.

1945 brannte das Gebäude aus. Fast alle Sammlungsstücke waren zuvor an sichere Orte ausgelagert worden. In dem, für Museumszwecke verkleinert wieder aufgebauten Haus sind seit 1961 die exquisiten Sammlungen von deutscher, niederländischer und französischer Malerei, Frankenthaler Porzellan, Glas, Keramik, Glasmalerei und Kleinplastik wieder ausgestellt. Außerdem finden dort wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst statt.

 

Eines der führenden Kunstmuseen in Rheinland-Pfalz

Das Museum Kunsthaus Heylshof zählt zu den führenden Kunstmuseen in Rheinland-Pfalz. Zur Bedeutung der Sammlung schrieb der berühmte Kunsthistoriker Georg Swarzenski, Direktor des städtischen Kunstinstituts und der städtischen Galerie in Frankfurt 1913: „Die Kunstsammlung im Heylshof zu Worms … dürfte die vielseitigste und gehaltvollste Privatsammlung Deutschlands sein.“

Textquelle: Stadt Worms